Anlagephilosophie

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Short-term thinking is the enemy of long-term success.

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(CHARLES D. ELLIS)

Die COVASYS-Philosophie begleitet und unterstützt uns in unserer täglichen Arbeit. Seit Gründung der Firma ist sie der rote Faden für unsere moderne, risikokontrollierte Vermögensverwaltung.

Grundsätzliche Betrachtungen

Vor dem Hintergrund zunehmender Komplexität von Finanzmärkten, Anlageinstrumenten und -Strategien sowie zunehmender Kompetenz seitens des Investors sind die traditionellen Methoden der Vermögensverwaltung ernsthaft herausgefordert. Es genügt heute kaum mehr, dem Kunden eine Überperformance mittels gezielter Aktienauswahl („Stock-Picking“) zu versprechen, die sich nachträglich – wie die überwältigende Mehrheit der wissenschaftlichen Studien und die Erfahrung vieler Investoren festhält – vielfach in einer ernüchternden Unterperformance erschöpft. Ähnliche Schicksale erleiden die sogenannten „Markt-Timer“, die vorgeben, Hausse- und Baissephasen in der Mehrzahl der Fälle richtig prognostizieren zu können.

Wie oft hat ein Markttrend (z.B. Zinstrend) schon geändert, wenn sich die grosse Mehrheit der Marktteilnehmer (Konsens) noch auf seine Fortsetzung gefreut oder sie befürchtet hat. Ansätze in der Vermögensverwaltung, die sich hauptsächlich auf das Prognoseglück ihrer – noch so bekannten – „Finanz-Gurus“ verlassen, werden in der Zukunft noch mehr als in der Vergangenheit vom Pech vieler strategischer Fehlentscheide verfolgt sein. COVASYS akzeptiert diesen grundsätzlichen Tatbestand wie auch die folgenden, empirisch gut begründeten Beobachtungen:

  1. Die langfristige Performance eines Portefeuilles hängt zu 80 % bis 90 % von der Asset Allokation ab (Aufteilung auf Geldmarkt-, Obligationen-, Immobilien- und Aktienanlagen).
  2. „Stock-Picking“ und „Markt-Timing“ tragen dazu nur unwesentlich – und oftmals sogar negativ bei.
  3. Mit zunehmendem Anteil an Sachwertanlagen (Immobilien, Aktien) steigt die langfristige Portefeuille-Performance – aber nur dann, wenn die sogenannten Risikopapiere gut diversifiziert sind.
  4. Mit zunehmendem Sachwertanteil steigt allerdings auch das kurzfristige Schwankungs- oder Ausfallrisiko.
  5. Je länger der Anlagezeithorizont eines Investors ist, umso grösser soll und kann der Risikoanteil sein, weil die Wahrscheinlichkeit von Verlusten abnimmt.
  6. Die Finanzmärkte sind relativ effizient. Ob sie neue Informationen richtig oder falsch verarbeiten ist sekundär. Schnell ist deren Verarbeitung ohnehin, so dass es in beiden Fällen schwierig ist, die (risikobereinigten) Überperformer der Zukunft – auf welchen Finanzmärkten auch immer – zu finden. Obwohl sogenannte Informations-Ineffizienzen existieren, lassen sie sich angesichts des oft nicht-linearen (u.a. chaotischen) Verhaltens der Finanzmärkte nur schwer ausnützen.
  7. Prognosefehler (auch die eigenen!) sind signifikant – sie zu vernachlässigen wäre fahrlässig.

Vor dem Hintergrund dieser Beobachtungen konzentriert COVASYS ihren Ansatz in der Vermögensverwaltung auf diverse Risiko-Kontroll-Aspekte.

Die 5 Elemente der COVASYS-Philosophie

1. DEFINITION EINES RISIKOPROFILS

Basierend auf der objektiven und subjektiven Risikofähigkeit, der Referenzwährung und des Anlagezeithorizontes werden je nach Kunden spezifische Restriktionen für die Vermögensverwaltung statuiert. Diese Einschränkungen beziehen sich auf die Asset-Allokation oder andere Portfolioaspekte (Fremdwährungsrestriktionen, Restriktionen bezüglich einzelner Märkte). Nicht nur, aber ganz besonders im Falle institutioneller Kunden (Pensionskassen) gipfeln sie in einer konkreten Anlagestrategie mit taktischen Bandbreiten für einzelne Anlagesegmente.
Diesen Restriktionen und strategischen Vorgaben gemeinsam ist, dass sie einzig und allein vor dem Hintergrund der im Vorspann aufgeführten langfristigen Beobachtungen stehen – kurzfristige Marktrenditeerwartungen haben in diesem Rahmen keinen Platz. Wer die Risikofähigkeit – objektiv und/oder subjektiv – für einen hohen Aktienanteil nicht erfüllt, wird bei COVASYS selbst bei noch so guten Börsenaussichten keine Schönwetter-Aktienquoten erwarten dürfen. Gerade grosse Börsenkorrekturen (Crash) zeichnen sich dadurch aus, dass sie entgegen den Markterwartungen – sozusagen aus heiterem Himmel – erfolgen. Hievor kann sich schützen, wer sich strikt an die Risiko-Vermeidungs-Regeln hält.

2. MASSNAHMEN ZUR RISIKOREDUKTION

Sowohl von wissenschaftlicher wie von praktischer Seite ist anerkannt, dass sich mittels Diversifikation (über Gesellschaften, Industrien, Länder, Währungen, Anlageinstrumente) Risiken reduzieren lassen, ohne auf die Ertragschancen verzichten zu müssen. Da die Märkte im Durchschnitt letztlich bloss die systematischen Risiken belohnen, birgt jede noch so gut fundierte Strategie undiversifizierter Portfolios die Gefahr in sich, nicht die versprochene Über-Performance, sondern einen eigentlichen Ausfall zu liefern. COVASYS reduziert dieses Ausfallrisiko mittels eines systematischen Diversifikations-Ansatzes.

Theoretiker streiten gerne über die Existenz eines Zeithorizonteffektes. COVASYS jedoch nützt die entsprechenden Vorteile der zeitlichen Diversifikation systematisch aus. All jene Kunden, die über einen langen Anlagezeithorizont verfügen, können sich zumindest objektiv einen hohen Risiko-, sprich Aktienanteil, im Portefeuille leisten. Mangelt es an der subjektiven Risikofähigkeit des Kunden, wird die strategisch mögliche Aktienquote solange reduziert, bis die Wahrscheinlichkeit von Panikverkäufen minimal wird. Dieses Ziel kann oftmals auch mit der frankenmässigen Ausscheidung eines defensiven Sockels erreicht werden, der von Risikoanlagen gänzlich absieht.

3. RISIKO-RENDITE-OPTIMIERUNG

Die Akzeptanz der Modernen Portfolio Theorie auf dem europäischen Kontinent hat auch bei Schweizer Banken die Anwendung sogenannter „Mean-Variance“-Optimierer mit sich gebracht. Bei diesem mathematisch-statistischen Verfahren wird die für jedes vorgegebene Risiko (gemessen durch die Standardabweichung) erwartete Rendite maximiert oder bei vorgegebener Rendite das eingegangene Risiko minimiert. In ihrer Euphorie übersehen allerdings noch viele, wenn nicht gar die meisten Analysten, die relativ engen Grenzen eines solchen Ansatzes.
Die sogenannt optimalen Portefeuilles („efficient frontier“) reagieren nämlich äusserst sensitiv auf Veränderungen der verwendeten Renditen, die ihrerseits sehr schwierig zu prognostizieren sind. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, weist die „optimale“ Portefeuille-Zusammensetzung auch ein hohes Mass an Instabilität auf. Daher birgt eine mechanistische Anwendung dieser Methode erhebliche Gefahren (es sei denn, man bezwecke – wie böse Stimmen den entsprechenden Banken unterstellen – die Börsenumsätze anzuheben).

Vor dem Hintergrund der inhärenten Prognoserisiken und Instabilitäten hat sich COVASYS für das Primat der Diversifikation gegenüber jenem der (diffusen) Optimalität des traditionellen „Mean-Variance“-Verfahrens entschieden. Der mögliche Einwand einer allfälligen „Überdiversifikation“ wird dabei ganz bewusst in Kauf genommen. Möglichst viele, in der Tendenz möglichst wenig miteinander COVAriierende (parallel bewegende) Anlageinstrumente SYStematisch zu kombinieren – darin liegt sozusagen die Grundphilosophie von COVASYS.

Angestrebt werden Portefeuilles, die eine relativ hohe Robustheit mit Bezug auf diese – im Kundenprofil definierte – Risikodimension aufweisen. Jede, aber wirklich jede Ertragsoptimierung hat sozusagen sekundär in diesem Rahmen zu erfolgen. Konkrete Markt- oder Titelmeinungen können vor diesem Hintergrund nie extrem, sondern immer nur dosiert bzw. kontrolliert in ein Portefeuille eingebaut werden („controlled bets“). Damit wird den beschränkten Prognosemöglichkeiten bereits im Ansatz Rechnung getragen.

Auch die Erfahrung lehrt nämlich, dass Schwarz-Weiss-Malereien im Bereiche der Vermögensverwaltung ganz besonders hohe Kosten verursachen können. Selbst bei noch so zurückhaltender Beurteilung der Börse sollte die Aktienquote nie auf Null reduziert werden, weil das Risiko verpasster Haussen und entgangener Erträge allgegenwärtig ist.

4. KOGNITIVE FEHLER VERMEIDEN

Aus der kognitiven Psychologie und der „Behavioral Finance“ ist bekannt, dass Menschen bzw. Investoren zu diversen (unbewussten) Fehleinschätzungen neigen, wie beispielsweise:

  • Überschätzung der eigenen Prognosefähigkeiten (selbst professionelle Fondsmanager);
  • Unterschätzung der Unsicherheit zukünftiger Ereignisse (äussert sich in den bekannten Überreaktionen auf die Bekanntgabe neuer Statistiken);
  • Fällen emotioneller Entscheide unter dem Einfluss von Gier und Angst („greed and fear“);
  • oder von Modeströmungen (Massenpsychologie).

COVASYS versucht, die ihr anvertrauten Kundenportefeuilles mittels eines disziplinierten Ansatzes vor solchen kognitiven Fehlern konsequent zu schützen – selbst dann, wenn seitens des Kunden die Tendenz dazu bestünde. Die Erfahrung zeigt, dass solche Fehler sehr häufig und sehr kostspielig sind bzw. sein können. Wenn die vor einem Börsencrash teuer eingekauften Aktien aus reiner Panik (Massenhysterie) zu Schleuderpreisen auf den Markt geworfen werden, verwandeln sich „harmlose“ Buchverluste in „schmerzhafte“ realisierte Verluste.

Es sind diese massenpsychologischen Phänomene aus Optimismus und Pessimismus, welche die Finanzmarkttrends begleiten und sie mitbestimmen. Statistisch finden sie ihren Niederschlag in der Tendenz zur sogenannten „Mean-Reversion“: Längere Phasen mit überdurchschnittlicher Gesamtrendite (Optimismus) werden oft abgelöst von längeren Phasen mit unterdurchschnittlicher Performance (Pessimismus).

Eine dosiert antizyklische Anlagepolitik („Kaufe in der Baisse, Verkaufe in der Hausse“), die den massenpsychologischen Strömungen entgegenwirkt, sollte sich demzufolge auch performancemässig auszahlen. Dabei ist deren Dosierung allerdings konsequent zu kontrollieren, da das Ausmass und das Timing einer Hausse oder Baisse nur selten zum Voraus abgeschätzt werden können.

5. LANGFRISTIGES PERFORMANCEZIEL

COVASYS wendet einen Risiko-Kontroll-Ansatz an, der Fehler konsequent zu vermeiden versucht! Die strikte Einhaltung des festgelegten Risikoprofils, die systematische Diversifikation, die strenge Kontrolle der Renditeoptimierung und des Einflusses emotionaler Faktoren tragen in sich bereits zu einer überdurchschnittlichen Langfristperformance bei. Unterstützend wirkt, dass COVASYS die Transaktionskosten durch zurückhaltende Umschichtungen der Portefeuilles tief hält. Die dosiert antizyklische Anlagepolitik und die kontrollierte Berücksichtigung eigener Visionen und Ideen auf Markt- und Titelstufe sollten ebenfalls zu einer überdurchschnittlichen Performance beitragen – allerdings auch „bloss“ langfristig:

„SHORT-TERM THINKING IS THE ENEMY OF LONG-TERM SUCCESS.“

(CHARLES D. ELLIS, geb. 22.10.1937, führender US-Experte im Bereich Passivanlagen)